Mater Dolorosa, Wallfahrtskirche zum Hl. Kreuz Klimmach / Schwabmünchen

Für die enorm gestiegene Anzahl an Wallfahrer entstand 1708/09 auf mittelalterlichen Ursprüngen eine repräsentative Wallfahrtskirche. Es ist ein nahezu einzigartiger, einheitlich erhaltener barocker Sakralbau, der als Wallfahrtskirche Heilig Kreuz besonders reichhaltig und prächtig ausgestattet ist. Zum beeindruckenden Gesamtbild zählen die Wessobrunner Stuckausstattung, der Hochaltar mit Seitenaltären aus der Werkstatt Hans Bergmüller, das Altarbild mit der Kreuzigung Christi vom Hofmaler Johann Deglern.

Baugeschichte und Ausstattung im Detail
Eine Kirche bestand in Klimmach schon seit dem Mittelalter, doch war sie damals noch nicht mit einem eigenen Pfarrer besetzt.  Der Kirchensatz gehörte den Grafen von Schwabegg und kam nach deren Aussterben im 12. Jahrhundert über die Staufer dann 1268 an die Herzöge von Bayern.

1451 ist eine Ersterwähnung eines Geistlichen in Klimmach dokumentiert, allerdings ist dieser nicht ständig ansässig. Die Pfarrei wurde zunächst vom Pfarrer in Schwabegg versorgt.
1554 schenkte Hans von Rechberg als damaliger Pfandinhaber der Herrschaft Schwabegg, der “ärmsten Kirche” seines Gebietes, einen “ansehnlichen” Kreuzpartikel. Bald setzte ein starker Zustrom von Wallfahrern ein.
1685 wurde die Pfarrei endgültig besetzt, für dieses Jahr ist der Bau eines Pfarrhofes nachgewiesen.

Die frühere offenbar sehr kleine Kirche, ein Neubau von 1508, war 1600 renoviert worden und erhielt 1672 einen neuen Dachreiter. Schon 1679 sollte das Langhaus erweitert werden. Um 1700 wird die Kirche als viel zu klein bezeichnet. Im gleichen Jahr „Augenschein” und Kostenanschlag von Matthias Stiller aus Ettringen. 1703 wird von einem “furchtbaren Gedränge” der Wallfahrer berichtet, von denen die Hälfte im Freien stehen musste.

1705 Beginn eines völligen Neubaus der Kirche unter Pfarrer Michael Menner mit Unterstützung der Herzoginwitwe Mauritia Febronia von Bayern. Baumeister und Stukkator war Matthias Stiller, ein Wessobrunner, seit 1686 in Ettringen ansässig. Unter Stiller arbeitet ein Wessobrunner Maurer- und Stukkatorentrupp (vgl. Pfarrkirche Großaitingen). Gipspalier war Georg Feichtmayr, Maurerpalier Jörg Gannebacher, Zimmermeister Adam Meichelbeck aus Ettringen. 1707 Turmbau. 1708 ist der Kirchenbau vollendet. 1707/09 erfolgte die Ausstattung durch in der Herrschaft Schwabegg ansässige Meister.
Am 13. Oktober 1710 fand die Weihe der neuen Kirche statt.

1714 Gründung der Bruderschaft vom Heiligen Kreuz.

1726-1729 Anbau von zwei hohen Seitenkapellen durch den Maurermeister und Stukkator Michael Stiller aus Ettringen, aus Anlass der Errichtung einer Bruderschaft zu Ehren der Sieben Schmerzen Maria. Die Absicht war, mit den Seitenkapellen dem Grundriss der Kirche die Kreuzform zu geben.

1735 Einbau einer neuen Kanzel, zugeschrieben Dominikus Bergmüller.

1760 Neuer Tabernakelaufsatz sowie Schalldeckel.

Restaurierungen erfolgten in den Jahren 1872, 1899, 1926, 1951/54.

Baubeschreibung

Als Hauptwerk Matthias Stillers ist die Kirche auch wegen ihrer reichen einheitlichen Aus­stattung ein gutes Beispiel ländlicher Handwerkskunst des frühen 18. Jh. in Mittelschwaben. Die Kirche liegt in der Mitte des Ortes an einem steilen Westhang und ist von einer Mauer umgeben. Der ursprüngliche Friedhof innerhalb dieser Mauer ist eingeebnet.

Der zweiachsige Chor mit halbrundem Schluss, Segmentbogentonne und Stichkappen ist um drei, das Presbyterium um eine weitere Stufe erhöht. Eingezogene Rundbogenfenster an den Schrägseiten und in der Ostachse. In der Westachse Stichbogentüren nach Norden zum Turmuntergeschoß und nach Süden zur Sakristei. Über der Sakristeitür eine stichbogige Oratoriumsöffnung. Der Chorschluss ist durch einen Gurtbogen und Mauervorlagen mit aufgesetzten Pflastern abgesetzt. Die Chorwände sind durch Vorlagen mit korinthischen Doppelpflastern über kräftigem Gesims, Akanthusvolutenkonsolen und verkröpften Gebälkstücken gegliedert. Die Türen werden von schmalen Pflastern flankiert.

Korbbogiger Chorbogen mit eingestellten Pflastern über hohem Sockel, mit Basen, korinthischen Kapitellen und verkröpftem kräftigem Kämpfergesims.

Vierachsiges Langhaus mit Segmentbogentonne und Stichkappen. In der ersten Ostachse nach Norden und Süden sind Kapellenanbauten mit sehr hohen korbbogigen Öffnungen zum Langhaus hin, so dass der Eindruck eines Querhauses entsteht. Die Kapellen haben Kuppelgewölbe über Pendentifs und eingezogene Rundbogenfenster. Sämtliche Fenster des Langhauses eingezogen rundbogig. In der westlichen Achse, außerdem noch Ochsenaugen. In der dritten Achse von Osten an der Südseite ein breites Stichbogenportal, das nördliche zugesetzt. Im Westen Doppelempore auf je zwei Rundstützen mit Eierstabkapitellen an den unteren und korinthischen Kapitellen oben. Die Brüstung der oberen Empore ragt dreiseitig vor, die untere ist flach. Die Wandgliederung des Langhauses mit Doppelpflaster auf hohem Sockel.

Außenbau

Am Chor- und Langhaus gestufter Sockel, darüber toskanische Pflaster mit hoher Gebälkzone. Unter dem Dachansatz weit ausladendes Gesims. In den Wandfeldern über den Fenstern gedrückt rundbogige, schmale Putzbänder, die über zierlichen Kämpfergesimsen entsprechenden Vorlagen entwachsen. Die Bogenscheitel werden durch das Gebälk begrenzt (vgl. die ähnliche Blendbogengliederung am Chor der Pfarrkirche Großaitingen). An der Chorstirnseite eine Stichbogennische von Pflastern flankiert und mit geschwungenem Gesims gedeckt. Südlich am Chor dreigeschossige Sakristei mit Satteldach, Südgiebel und Pflastergliederung. Nach Osten und Süden im ersten und zweiten Geschoß eingezogene Rundbogenfenster, darüber Querovalfenster. Nach Süden Rechtecktür. Die Langhauswände entsprechend denen des Chores gegliedert, jedoch sind die Pflaster flacher. Die Kapellen­anbauten nur mit einfachem Sockel, Eckpflaster und Pultdächern. In der dritten Ostachse der Südwand ein Vorzeichen mit Stichbogentür und Satteldach, Stichbogenfenster nach Osten und Rundfenster nach Westen. Innen Stichbogennische mit Ossuarium nach Westen. An der Nordseite statt des Vorzeichens eine verblendete stichbogige Portalnische zwischen Pfeilern.

Im nördlichen Chorwinkel hoher, schlanker Turm mit Zwiebelhaube. Im Untergeschoß eine Stichbogentür nach Osten. Die vier quadratischen unteren Geschosse haben Schlitzfenster in Rechtecknischen – abgesehen von der Westseite – und werden von durchlaufenden Ecklisenen und hohen gotisierenden Rundbogenfriesen mit Kreuzenden in Felder geteilt. Über dem vierten ein Zwischengeschoß mit querliegenden, doppelt eingezogenen Rechteckblenden und Kragsturzfenstern in quadratischer Nische. Über schmalem Kranzgesims Übergang ins Achteck, vermittelt durch vier halbpyramidenförmige Verdachungen. Reich und charakteristisch gegliederter oktogonaler Ausbau mit Eckpflastern. Über einem Sockelgeschoß mit Uhr zwei Vollgeschosse und Gebälkzone, durch Gesimse getrennt. Hohe eingezogene rundbogige Schallfenster.

In den Schrägseiten entsprechende Blenden in profilierter Putzbandrahmung unter Dreiecksgiebeln. Im nächsten Geschoß niedrige Öffnungen bzw. Blenden in gleicher Anordnung wie darunter, jedoch mit Segmentgiebeln. In der Gebälkzone querovale Lichtöff­nungen und Blenden, am Kranzgesims Zahnschnittfries, darüber Zwiebelhaube.

Dachstuhl: Aus der Erbauungszeit. Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl und doppelten Hängesäulen, angeblattete Kopfbüge mit rot abgesetzten Fasen.

Stuck: Die Stuckausstattung entstand 1707 bis 1708 im Chor und Langhaus von Matthias Stiller in reicher Wessobrunner Art. In den Seitenkapellen 1729 von dessen Sohn Michael Stiller. Weiß, auf zartgelbem, zartrosa und zartgrünem Grund.

–     Im Chor:
An der Decke ein runder Bildfeldrahmen mit plastisch gearbeiteten Blumenranken, umgeben von Putten, Muscheln und Akanthusranken. Dieses Rundfeld wird wieder eingefasst von geschwungenen Stuckleisten. Östlich und westlich des Mittelfeldes weitere kleine Rundfelder mit ähnlichen Rahmen.

Die Stichkappengrate mit Eichenblattstäben eingefasst. In den Stichkappen ge­schwungene Laubranken und Kartuschen mit geschweiftem Rand. In den Zwickeln Rundfelder mit Eichenlaub, Akanthusranken, Bändern und Putten. Der Gurtbogen am Chorschluß mit Blüten und Laubwerk besetzt. Im Chorzwickel eine große Muschel mit geschwungenen Laubranken und Fruchtgirlanden. Unter den Stichkappen in der Westachse Wandfelder mit reichen Akanthusranken. Über den Türen Rahmen mit dünnem Bandelwerk. Im Chorbogenscheitel Rosetten, Akanthus- und Blumenranken.

–     Im Langhaus:
Die Decke ist durch Stuckleisten in vier Felder geteilt. Im östlichen und zweiten von Westen je ein Achteckfeld mit plastischen Eichenlaubrahmen, umgeben von dünnem Laubwerk. In den beiden übrigen Flächen je ein Rundfeld mit plastischen Rahmen aus Früchten, umgeben von kräftigen Akanthusranken, Fruchtgehängen und Engelsköpfen. Im letzten Feld über der Orgel ein Christusmonogramm. In den Stichkappenzwickeln Rundfelder mit Inschriften, umrahmt von Laubkränzen, lebendig geschwungenen Akanthusranken, Muscheln und Fruchtgirlanden. In den Stichkappen zarte Akanthus­ranken und Blumenkörbe.

–     In den Kapellen:
An den Kuppeln Stuckleisten und muschelbesetzte Kartuschen mit Laubwerk sowie C- und S-förmig geschwungene Bänder, ähnliche Kartuschen in den Zwickeln.

–     In den Bögen:
Verschlungenes Laub- und Bandelwerk. Über den Durchgangsbogen zum Langhaus hin hochovale Medaillons mit Laubwerk, Gitterfeldern und geschweiftem Gesims.

–     An den Stirnseiten der Emporen:
Leistenrahmen aus Eierstab und Kymatien, getrennt durch Volutenpflaster mit Akanthuslaub und Felder mit Laubranken und Rosetten. Unter den Emporen je drei geometrische Felder mit Eierstab und Kymatien. In Jedem Feld runde bzw. ovale Blattkränze um Rosetten oder Laubranken.

Deckenmalereien
Im Chor und Langhaus von Michael Niggl aus Hiltenfingen, 1708,. in den Seitenkapellen um 1729 und modern.

–     Im Chor:
Im Mittelfeld die Himmelfahrt Christi. In den Zwickeln musizierende Engel.

–     Im Langhaus von Ost nach West:
Die Kreuzauffindung, Der Sieg Kaiser Konstantins an der Milvischen Brücke, Der Lohn des Kreuztragens.

–      In der Kuppel der Südkapelle:
Das Herz Mariae, verehrt von den allegorischen Figuren der vier Erdteile. In den um­gebenden Kartuschen allegorische Darstellungen mit Unterschriften: Zwei Vögel. “craevit gem.”; ein Baum mit Hand und Sichel “ut mero gaudeas”; die Arche Noah „arma et caltigat”. Ein Sonnenuntergang. „morientis sideris umbra” und in Zwickelkartuschen Ovalfelder mit den Symbolen der vier Kardinaltugenden.

–     In der Nordkapelle:  Alle Bilder von Florian Bosch 1953.

Wandmalereien
Im Chor über den Türen, um 1708 von Michael Niggl aus Hiltenfingen.

–     Im Norden:  Ein Schiff in Seenot. Am Bug des Schiffes das Wappen des Grafen Hans von Rechberg, der selbst mit dem Kreuzpartikel in der Hand im Schiff dargestellt ist.
–     Im Süden: Die Arche Noah.

Altäre
Hochaltar und Seitenaltäre 1707/08 von dem Kistler Hans Bergmüller, von ihm auch die Fassungen. Figurenschmuck von dem Bildhauer Martin Beichel, beide aus Türkheim. Altar­blätter mit Auszugsbilder, von dem Münchner Hofmaler Johann Degler, Öl auf Leinwand.

Hochaltar:
Holz, marmoriert mit vergoldeten Ornamenten. Einfacher Kastenstipes mit Mittelkartusche und Eckvoluten, auf denen Rocaillen sitzen. Der Tabernakel um 1760 mit geschweiftem Umriss, leicht vorgewölbtem Mittelteil mit Volutenanschwüngen und Seitenteilen mit Voluten, Blumen und Rocaillen. Auf dem Tabernakel und seitlich sitzen Putten.

Altaraufbau:
  Das Mittelbild mit der Kreuzigung – bez. durch Wohltätigkeit des Herrn Grafen Waldner von Freudstein, renoviert, von Caspar Weiß 1847 – wird von je drei radial gestellten Säulen über hohem Sockel flankiert. Die Säulen haben Basen, korinthische Kapitelle und tragen ein hohes verkröpftes Gebälk, das sich in leichtem Bogen über das Mittelfeld hinzieht. In der Mitte eine Kartusche mit Akanthusranken, Engelskopf und Inschrift. Seitlich des Mittelbildes die gefaßten Holzfiguren der hl. Helena und Kaiser Konstantin, umgeben von Putten.  Das Auszugsbild mit Gottvater, umgeben von Putten und Engeln, die Nägel und Kelch tragen. Als Bekrönung Herz Jesu in einem Strahlenkranz, umgeben von Wolken und Engelsköpfen.

 Seitenaltäre:
Schräg gestellte Säulenpaare über Volutenkonsolen mit geflügelten Engelsköpfen. Auf dem Gebälk Segmentgiebelstücke, auf denen Engel sitzen. Die Auszüge werden von Säulenpaaren flankiert. Als Bekrönung posaunen blasende Engel. Predellen-, Mittel- und Auszugsbilder, Öl auf Leinwand.

–     Rechter Seitenaltar:  In der Predella die Taufe Christi, erste Hälfte 19. Jh. Das Mittelbild mit der Kreuzan­nagelung Christi. Im Auszug hl. Magdalena.

–     Linker Seitenaltar: In der Predella die Verkündigung, erste Hälfte 19. Jh. Das Mittelbild mit der Kreuz­aufrichtung, im Auszug St. Peter.

–     Altäre in den Seitenkapellen:
Um 1735 errichtet und gefasst von dem Schreiner Johann Bergmüller aus Türkheim. Holz, marmoriert. Einfacher Kastenstipes. Im Sockel des Altaraufbaues ein verglaster Schrein mit geschweiftem Rahmen. Im Aufbau wird ein Mittelbild, Öl auf Leinwand, von zwei Säulenpaaren über hohem Sockel mit Basen, korinthischen Kapitellen und geschwun­genem Gebälk, auf dem Putten sitzen, flankiert. Im Auszug Ovalbilder, die auf Leinwand, die von geschwungenem Gebälk bekrönt werden.

–     Altar In der südlichen Kapelle:
Im Schrein eine Pieta, Holz, gefasst. Das Mittelbild mit dem Marientod, erstes Drittel 19. Jh. Im Auszug das Schweißtuch mit dem Haupt Christi.

–     Altar in der nördlichen Kapelle:
Im Schrein Schmerzensmann und Putten, Holz, gefasst. Mittelbild mit Maria unter dem leeren Kreuz, erstes Drittel 19. Jh. Im Auszug die Grablegung.

 Kanzel
Um 1735 vielleicht von Johann Bergmüller. Holz, marmoriert, mit vergoldeten Ornamenten. Ein fliegender Engel trägt einen querovalen, geschwungenen Korb, dessen Wände durch vorgewölbte Pflaster mit Laubwerkranken in Felder geteilt werden, darin Blumenvasen und Bandelwerk. An der Stirnseite eine muschelbekrönte Kartusche. Der Schalldeckel, um 1760, mit Rocaillen, Blumenvasen und Gesetzestafeln in Wolken.

Orgel: Ende 19. Jh., zweites Rokoko.

Chorgestühl:  Modern unter Verwendung alter Vorlagen. Ungefasste Eiche mit gedrehten Pflastern und Akanthusranken, die früheren 1707 von Andreas Bergmüller aus Türkheim.

Kirchenbänke: Um 1708 von Hans Bergmüller. Ungefasste Eiche. Die Docken mit flach geschnitzten Akanthusblättern.

Kommuniongitter: Anfang 18. Jh. Graumarmorierte Holzbaluster mit Blattwerk.

Beichtstühle
Im Langhaus zwei in der zweiten Achse von Osten. Eiche, ungefasst, um 1707/08, von dem Kistler Andreas Bergmüller aus Türkheim. Dreigeteilt mit gedrehten Pflastern, Akanthus­ranken, Aufsatz, Volutenanschwüngen und Rundmedaillon, verkröpftem Gebälk und Muschelbekrönung. Gegenüber der Eingangstüre und in der südlichen Seitenkapelle drei­teilige Beichtstühle um 1720. Ungefasste Eiche, teilweise modern verändert mit Laub- und Bandelwerk, lebhaft geschwungenem Gesims über Voluten und in der Mitte ein Ovalmedaillon. In der nördlichen Seitenkapelle zweiteiliger Beichtstuhl um 1730 mit Laub- und Bandelwerk, gesprengtem Segmentgiebel und Weltkugel.

Sakristeieinrichtung
Holzfelderdecke des mittleren 17. Jh. mit Blumen- und Engelsköpfen. In der Mitte eines jeden Feldes geschnitzte Holzrosetten. An den erneuerten Sakristeischränken noch die alten ­Akanthusranken und gedrehten Pflaster aus der Zeit um 1708. Die Sakristeitür mit alten Be­schlägen und gedrehten, geschnitzten Pliastern mit Akanthusvoluten. Über dem Oratorium ein kleiner Raum mit schlichten Eichenschränken.

Ölbilder auf Leinwand (um 1708)

Im Chor über den Türen: Hl. Helena mit dem Kreuz, Kaiser Konstantin, an den Emporenbrüstungen in der Art Johann Dealers.

Untere Empore, von Süden nach Norden gelesen: Geißelung Christi; Verspottung Christi; Christus vor Pilatus; die hl. Veronika erhält das Schweißtuch, Kreuzannagelung Christi.

Obere Empore: Christus und die weinenden Frauen, Christus in Gethsemane, der Judaskuss, Vorführung Christi vor Pilatus, Christus wird zur Richtstätte abgeführt.

In den Ovalfeldern der Beichtstühle: Die Rückkehr des verlorenen Sohnes (erste Hälfte 19. Jh.), die Erweckung des Lazarus, König David, Christus kniet vor einer Frau im Hintergrund Männer und Frauen (z.T. erstes Drittel 18. Jh.)

Holzfiguren, gefasst:

Im Chor auf modernen Konsolen stehen die vier Evangelisten in lebensgroßer Darstellung von Martin Beichel aus Türkheim,um 1708.
Im Langhaus: Büste des hl. Thomas von Aquin auf einer Konsole mit Namenskartusche, erste Hälfte des 18. Jh.; Büste des U. Dominikus auf einer Konsole mit Namenskartusche, erste Hälfte 18. Jh.; Muttergottes auf der Weltkugel, moderne Kopie nach der Muttergottes in Grimoldsried.

In der Sakristei: Schrankkruzifix, erste Hälfte 18. Jh.

Im Oratorium: Vortragkreuz, Mitte 18. Jh.

Im Vorzeichen: Ölberggruppe, erste Hälfte 18. Jh.

An der Chorstirnseite:
Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes, erste Hälfte 18. Jh. Die Gruppe unter geschweifter Verdachung auf schmalem Vorbau mit Segmentbogennische stehend, darin. Auf Blech gemalte arme Seelen, von einem Engel getröstet. Auferstehung Christus, erste Hälfte 18. Jh. (Zur Osterzeit auf dem Tabernakel des Hochaltares.)

Grabsteine

In der nördlichen Kapelle
Pfarrer Michael Menner: Erbauer der Kirche, gest. am 2. April 1739. Solnhofer Platte mit Inschrift, relifiertem Kelch, Putto, hl. Michael mit Waage und Totenkopf.
Pfarrer Joseph Ferdinand Reiser, gest. 1760: Solnhofer Platte mit Kelchrelief.

An der Chorrundung außen
Pfarrer Jeremias Geiger, gest. 1810, Solnhofer Platte mit Kelch.
Verena Auctor, Schuhmacherswitwe, gest. 1843, Solnhofer Platte.
Maria Anna Sirch, gest. 1824, kleine Solnhofer Platte.
Joseph Volk, gest. 1818, Solnhofer Platte mit gekreuzter Sense und Schaufel.
Stelenartiger Grabstein mit Herz Jesu und Totenkopf, unleserliche Schrift, Sandstein, 1820/30.

Rauchfaß: Versilbertes Metall, 17. Jh.

Leuchter: Hälfte 18. Jh. Vor dem Hochaltar zwei Kerzenhalter, weinlaubumkränzte, gedrehte Säulen mit korinthischen Kapitellen, über 3 Füßen mit Akanthuslaub.

Kreuz: Am modernen Altar der Kreuzbehälter für die Kreuzreliquie, Messing, datiert 1554.

Türen und Beschläge: Sakristei und Turm sowie Haupteingangstüren mit gedrehten Mittelpflastern. Akanthus­schnitzwerk, Feldern und Beschlagwerk. Anfang 18. Jh.

Quellen 
Link: http://pg-schwabmuenchen.de/kirche-mater-dolorosa/Marion Romberg, Klimmach (Augsburg), in: Wolfgang Schmale (Projektleitung): Erdteilallegorien im Barockzeitalter, Wien
Landkreis Schwabmünchen" (2. Auflage 1975), Herausgeber Landkreis Augsburg

Name
Mater Dolorosa
Adresse
Klimmach
86830 Schwabmünchen
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