Ferdinand Wagner

Ferdinand Wagner (1819-1881)

Ferdinand Wagner wurde am 16. August 1819 als Sohn der Näherin Maria Anna Wagner, geb. Schorer, und des Kürschnermeisters Ludwig Wagner in Schwabmünchen geboren. Als Ferdinand 6 Monate alt war, starb seine Mutter im Alter von 36 Jahren. Der Vater heiratete darauf die 43jährige Wirtstochter Josepha Mögele. Unter ihrer Obhut wuchs Ferdinand Wagner zusammen mit seinem Bruder Kaspar und seiner Schwester Maria Anna im Elternhaus an der Fuggerstraße auf.

Ausbildung und prägende Jahre

Schon früh zeigte sich, dass Ferdinand über ungewöhnliches zeichnerisches Talent verfügte. Er wollte Kunstmaler werden. Der Vater, Spross einer alten Schwabmünchner Kürschnerfamilie, bestand jedoch darauf, dass Ferdinand zunächst im väterlichen Betrieb eine Kürschnerlehre absolvieren solle. Nachdem sich auch nach dieser Lehrzeit am Entschluss Ferdinands nichts geändert hatte, willigte der Vater schließlich ein und Wagner ging nach München, um an der dortigen Kunstakademie eine solide Ausbildung zu erhalten. Während der Zeit seiner Ausbildung wurde Ferdinand Wagner vor allem von zwei Maler-Persönlichkeiten entscheidend beeinflusst: vom Direktor der Akademie und Anhänger des Lukasbundes, Peter von Cornelius, und von seinem Lehrer, Professor Joseph Schlotthauer. Schlotthauer machte ihn mit dem Stil der Nazarener vertraut, den Wagner sich begeistert aneignete. 1830/31 hielten sich beide auch zu einem längeren Aufenthalt in Rom, der Stadt des Lukasbundes, auf.

1853 heiratete Ferdinand Wagner die Tochter des Dillinger Schulinspektoren Kreszenz Heindl und wurde in Schwabmünchen ansässig. 1854 wurde der Sohn Gustav geboren, der jedoch bald darauf wieder verstarb.

Berufliche Karriere

Wagners berufliche Lage war ausgezeichnet. Über einen Mangel an Arbeit konnte er nicht klagen. Neben einer Vielzahl von Aufträgen aus dem Umland erhielt er 1855 von seiner Heimatgemeinde das ehrenvolle Angebot, die Pfarrkirche mit Fresken auszuschmücken. Ferdinand Wagner wollte aber unbedingt nach Augsburg und stellte wiederholt Anträge, die jedoch vom Augsburger Magistrat abgelehnt wurden. Als Wagner sein Gesuch 1863 erneuerte, hatte sich die Situation geändert. Der Antrag wurde nicht nur bewilligt; man erließ Wagner sogar die Bezahlung von Aufnahmegebühr und Abgaben. Dies verdankte er einen Auftrag aus dem Hause Fugger.

Im Jahre 1860 erhielt Ferdinand Wagner von Leopold Fürst Fugger – Babenhausen den Auftrag, die Straßenfront des Augsburger „Fuggerhauses” mit neuen Fresken in historischem Stil zu schmücken. Der Fassade entsprechend, gestaltete Wagner fünf Historienbilder mit Motiven aus der Geschichte Augsburgs bzw. der Fugger. Nach drei Jahren waren die Arbeiten, die Wagner mit seinem Gehilfen Johann Fröschle ausführte, abgeschlossen.

Aufgrund dieser Fresken am Fuggerhaus bekam er Aufträge, die ihn weit über die Grenzen seiner Heimat hinausführten. So arbeitete er am Kanzleigebäude in Konstanz, an der Kirche in Stockach, an einer Fassade des Fürstenpalastes in Monaco und in Breslau, wo er das Haus der Sieben Kurfürsten, das Rathaus und die neue katholische Kirche freskiert haben soll.

1881 verstarb er in Augsburg in seinem Wohnhaus in der Annastraße.

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