Wir laden alle sehr herzlich zu dieser besonderen Ausstellungseröffnung
am Freitag 6. März, 19 Uhr ins MUGS ein.
Kunst und in diesem Fall sind es Künstlerinnen beschäftigen sich sehr oft mit gesellschaftlichen Themen, sie beleuchten oftmals Grauzonen oder bringen Tabus in den öffentlichen Raum. Auch diese Ausstellung zählt dazu und ist keine leichte Kost. Es ist eine Ausstellung die Kunst, Gesellschaft, Diskussionen und Impulse im Sinne einer Bildungsarbeit miteinander verschränkt – manch eine und einer wird an die soziale Plastik von Beuys denken. Es sind genau genommen zwei Ausstellungen, die inhaltlich eng aneinander andocken, wie es die beiden Titel zeigen.
Die Macherinnen sind Beatrix Wilmes, Autorin und Dokumentarfilmerin und alle Teilnehmerinnen der Ausstellung:
Was ich anhatte
Schuld ist nicht das Opfer! – Eine Frau wird nicht vergewaltigt, weil sie einen Minirock trägt.
Jede dritte Frau hat mindestens einmal im Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren – quer durch alle Altersgruppen und sozialen Schichten. Diese Wanderausstellung macht die Erfahrungen von Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, anonym öffentlich. Kein voyeuristischer Blick auf die Tat, sondern eine vielschichtige Installation persönlicher Kleidungsstücke und Aussagen entschlossener Frauen.
Für den Titel: „Was ich anhatte…“ haben wir uns entschieden um deutlich zu machen, dass sexualisierte Gewalt kein individuelles Problem ist, sondern ein strukturelles. Gründe für eine Mitschuld wie Kleidung, Aussehen oder Verhalten sind irrelevant, da es nicht um Sex, sondern um Unterdrückung geht. Vergewaltigung hat in erster Linie mit Gewalt zu tun. Sex ist hier die Waffe, aber nicht die erste Motivation bei einer Vergewaltigung. Sie ist ein reines Gewaltverbrechen, ein Angriff auf die körperliche Unversehrtheit. Durch Victim blaming wird die Frau zur Täterin – war sie doch aufreizend angezogen – und der Mann ist das Opfer – er konnte nicht widerstehen -. Diese falsche Opferschuld macht die Ausstellung deutlich.
12 Frauen teilen ihre Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt. Sie wollen nicht mehr schweigen und Opfer sein. Die Protagonistinnen erzählen in ihren Texten, was ihnen geholfen hat, ihr Trauma zu bewältigen. Zu überleben. Das wollen wir mit dieser Ausstellung zeigen und dadurch auch anderen Frauen Mut machen. Ihnen die Scham und Selbstzweifel nehmen.
Was ich anhabe
Die Ausstellung „Was ich anhabe…“ macht auf all diese Formen von Sexismus aufmerksam. Sie ist das Folgeprojekt von „Was ich anhatte…“, das 2020 konzipiert wurde.
„Was ich anhabe…“ nimmt nun strukturelle Diskriminierung im Feld von Beruf und Karriere in den Blick. Es geht um Geschichten von Frauen, die aufgrund ihres Geschlechts auf Hürden und Grenzen am Arbeitsplatz stoßen. Die Ausstellung erzählt diese Geschichten und zeigt, auf welch vielfältige Weise Frauen in der Berufswelt klein gehalten werden. Die Ausstellung lässt Frauen zu Wort kommen, die sich zur Wehr setzen und trotz Hindernissen ihren Weg erfolgreich beschreiten.
Laufzeit der Ausstellung bis Ende April